Mein Opa ist im August 2006 gestorben.
Das ist jetzt knapp über ein Jahrzehnt her.
Ein schrecklich trauriger Tag für mich. Er hatte großes Interesse an Technik.
Wenn er heute wieder kommen könnte, wieviel würde er noch nicht kennen?
Damals war Facebook noch unbekannt. Smartphones hatten nur diejenigen mit dem ganz dicken Geldbeutel.
Ich erinnere mich noch gut!
Es gab kein Whats App, man hat Nachrichten noch als SMS (Short Message Service) für 6Cent das Stück versendet, und das von einem Handy mit grünem Display, ohne Kamera, dafür aber mit einem Akku, den man eine ganze Woche nicht laden musste.
Die Welt hat sich verändert und das in knapp nur einem Jahrzehnt und Technologie hat einen großen Teil dazu beigetragen.
Ja, du merkst es!
Der heutige Artikel ist anders. Heute möchte ich mit dir den Grund allen technologischen Fortschritts erforschen.
Die Frage beleuchten „Warum wir Technologie vorantreiben?“ und vor allem den Blick dafür schärfen, welchen Einfluss Technologie auf unser aller Leben hat.
Und was zum Teufel ist eigentlich Innovation?
Um den Einfluss von Technologie auf unsere Gesellschaft zu verdeutlichen, wollen wir eine kleine Zeitreise unternehmen und in eine Zeit springen, in der Technik noch keine allzu große Rolle spielte nämlich in die Zeit bevor es Industrien und Firmen gab.
Das vorindustrielle Zeitalter
Stell dir eine Welt ohne Autos und Kommunikationsmittel wie Telefon oder Email vor.
Einziges Fortbewegungsmittel sind Pferde, die manchmal eine Postkutsche ziehen.
Alleinige Kommunikationsmöglichkeit unter Freunden ist das Gespräch bei einem Glas Whisky in einer Bar oder unter Feinden bei einer Schlägerei vor einer Bar.
Gar nicht zu sprechen von der Kleidung, die du anziehen musst. Kein Kleiderschrank voll von knackigen Jeans und schicken Kapuzenpullis, denn die Herstellung von Kleidung ohne Maschinen ist harte Arbeit, welche teuer bezahlt werden muss.
Dafür gibt es aber nur gesundes Essen, wie selbst geerntete Kartoffeln direkt vom Bauernhof und keine mit Konservierungsstoffen geflutete Dosensuppen.
Auch wird nichts weggeschmissen und natürlich nichts auf Ebay verkauft, auch dann nicht wenn es Ebay bereits gegeben hätte, denn es wird nur soviel angebaut wie du zum ernähren deiner Familie benötigst. Die wöchentliche Speisekarte passt auf einen Bierdeckel.
Aufgrund der eingeschränkten Mobilität und den kurzen Kommunikationswegen bist du sehr gut beraten, es dir mit deinen Nachbarn nicht zu verschärzen, denn weglaufen ist nicht möglich.
Natürlich sehen auch die Bildungssysteme anders aus. Fachkräfte wie Elektriker oder Heizungsmonteure werden nicht gebraucht. Alles was du lernen musst ist der Anbau von Kartoffeln und das lernst du innerhalb deiner eigenen kleinen Community.
Willkommen im achtzehnten Jahrhundert, dem vorindustriellem Zeitalter. Das Leben ein ganz anderes als wir es heute kennen.
Doch was hat zu dieser Veränderung geführt? Was ist passiert?
Die industrielle Revolution
Etwa im Jahr 1760 ist es passiert. Der Beginn des industriellen Zeitalters, das bis ins Jahr 1840 hineindauerte.
In dieser Zeit wurden Maschinen, insbesondere die Dampfmaschine, und Transportsysteme wie die Eisenbahn erfunden.
Auch wurde ein Durchbruch in der Herstellung von Kleidung erreicht, welcher die Erfindung von Kapuzenpullies und Miniröcken erst möglich macht. Mit der Erfindung des Webstuhls, der sogenannten Spinning Jenny war nämlich plötzlich auch die Herstellung von Kleidung keine reine Handarbeit mehr und konnte weit effektiver durchgeführt werden als bisher.
In der Tat war die Textilindustrie neben dem Bergbau die Branche, welche die industrielle Revolution maßgeblich voran getrieben hat.
Ursprungsland der industriellen Revolution ist England.
Aufgrund der Möglichkeit günstig Baumwolle aus englischen Kolonien in Indien zu importieren, hatten Textilien ein großes Absatzpotential. Allerdings war es nicht möglich solch große Mengen an Baumwolle händisch zu verarbeiten.
Die Lösung war eine Maschine. Die bereits erwähnte Spinning Jenny. Ein Webstuhl mit acht Garnrollen, mit dem es nun möglich wurde große Mengen an Baumwolle auf effiziente Weise zu verarbeiten.
Vielleicht kommt dir das bekannt vor, wenn du an aktuelle Probleme aus dem Bereich von Big Data oder der Blockchain Verarbeitung denkst. Auch hier haben wir das Problem, dass wir diese schiere Menge an Daten auf konventionelle Weise nicht verarbeiten können und genau das war ein wichtiger Motor für neue Innovationen im Bereich von verteilten Systemen und parallelen Algorithmen.
Maschinen haben dafür gesorgt, dass Waren nun auf Masse produziert werden und mit Hilfe der Eisenbahn über weite Strecken verbreitet werden konnten.
Es entstanden Märkte!
Die Menschen waren plötzlich keine Selbstversorger mehr. Die Gesellschaft spaltete sich auf in Versorger und zu Versorgende und damit leider zum Teil auch in arm und reich.
Ackerland Bauernhöfe und Wälder wurden von Straßen, Eisenbahnschienen und Fabriken verdrängt und gaben der Landschaft ein ganz neues Erscheinungsbild.
Es entstanden Berufe wie Lokführer oder Handwerker und Menschen brauchten eine neue Art der Bildung.
Der Computer wie die Dampfmaschine von damals
Ähnlich wie die Dampfmaschine und die Eisenbahn das industrielle Zeitalter einleutenden, haben auch Computer ein neues Zeitalter hervorgebracht. Und zwar das sogenannte digitale Zeitalter.
Das digitale Zeitalter
Im digitalen Zeitalter übernimmt der Computer die gleiche Rolle wie die Dampfmaschine im industriellen Zeitalter und das Internet ist die Eisenbahn von damals.
Natürlich können wir im Internet keine Kartoffeln von A nach B transportieren. Dafür allerdings Informationen. Ganz ähnlich wie die Eisenbahn führt das Internet dazu, dass wir unabhängiger von großen Entfernungen geworden sind.
Wir können innerhalb von 0,3 Sekunden Informationen mit der anderen Seite des Erdballs austauschen.
Sind wir dadurch näher zusammen gewachsen?
Nun ja! Technisch gesehen ganz bestimmt. Soziologisch möglicherweise nicht. So entsteht beispielsweise auf Social Media Kanälen schnell der Eindruck, dass wir den Instagram Fitness-Influencer besser kennen als unseren Haus-Nachbarn.
Und übrigens zum Thema kennenlernen! Wusstest du, dass dich Facebook, dank aktuellen Machine Learning Algorithmen, bereits nach einigen Klicks besser kennt als einige deiner Freunde. Das ist der Wahnsinn! Oder?
In vielen Berufen ist der Computer unser neuer bester Kollege geworden, der uns bei der Arbeit unterstützt. Außer natürlich du bist Programmierer 😉
Dadurch, dass uns Wissen durch das Internet überall und zu jederzeit zur Verfügung steht, ist das auswendig lernen von Wissen immer weniger Wert. Es sei denn du möchtest im Fernsehquiz groß rauskommen.
Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren Fähigkeiten zu erwerben. Also lerne Schwimmen, Fahrrad fahren, Malen oder Skateboard fahren.
Aber weißt du was heutzutage die aller wichtigste Fähigkeit überhaupt ist? Lernen! Japp, du musst lernen zu lernen. Wie machst du das? Ganz einfach! Geh los und lerne was neues! Und wiederhole das immer und immer wieder.
Versuche kein schlechter Computer zu werden. Hierbei wirst du immer den kürzeren ziehen. Werde lieber kreativ und überlege wie du die Stärken des Computers sinnvoll verwenden kannst.
Offen gestanden bin ich mir in diesem Punkt allerdings nicht sicher, ob ich hier die gleiche Meinung vertrete wie unser Schulsystem.
Bildung gehört sicherlich zu den Bereichen die sich durch den technologischen Fortschritt am meisten verändert haben.
Sowohl die Art was wir lernen als auch wie wir es lernen hat sich drastisch geändert.
Früher musste man in eine Bibliothek gehen oder sich ein Buch kaufen. Heute kann man zu jedem Thema ein entsprechendes Online Lehrangebot finden.
Ähnlich wie im industriellen Zeitalter die Berufe Lokführer und Handwerker entstanden, gibt es heute Berufe wie den Blockchain Engineer oder den Social Media Manager. Alles Jobs an die vor einem Jahrzehnt noch niemand gedacht hat.
Man kann noch viele weitere Bereiche nennen, die durch innovative Technologien revolutioniert worden sind. Man denke hier beispielsweise an das Gesundheitswesen, in dem durch moderne Technik Tag für Tag viele Menschenleben gerettet werden.
Aber das würde den Rahmen des Artikels sprengen. Doch wodurch entsteht diese Innovation?
Wie entsteht Innovation?
Alles beginnt offensichtlich mit einem Problem. Wie kann man die Verarbeitung von Textilien effizienter durchführen? Wie kann man Waren von einem Ort zu einem anderen transportieren?
Oder wie ist es möglich, dass wir im dunkeln ein Buch lesen können? Yeah! Genau, weil Thomas Edison die Glühbirne erfunden hat.
Natürlich sind leider häufig auch weniger erfreuliche Ziele, wie den Wunsch danach Menschen möglichst effektiv in die Luft zu sprengen, antrieb für Erfindungen wie beispielsweise der Atombombe.
Es liegt in der Verantwortung des Erfinders, Dinge zum wohle der Gesellschaft zu entwickeln.
Die Zeit bleibt nicht stehen, die Welt verändert sich rasant und es entstehen kontinuierlich neue Herausforderungen die es zu lösen gilt. Ich bin davon überzeugt, dass Technologie bei der Lösung dieser Probleme eine entscheidende Rolle spielen wird.
Wie funktionieren beispielsweise unsere Städte, wenn 80%, der immer schneller wachsenden Weltbevölkerung, Stadtmenschen sind?
Alle Innovationen haben ein Merkmal gemeinsam. Sie beginnen immer mit „Keine Ahnung“. Thomas Edison hatte nur eine grobe Idee wie eine Glühbirne funktionieren könnte und hat während seinen Arbeiten viele Rückschläge einstecken müssen. Aber er hat nicht aufgegeben und solange unermüdlich weitergemacht bis es funktioniert hat.
Und das sind in der Tat Eigenschaften, die alle Innovatoren miteinander Teilen. Sie haben Geduld, Durchhaltevermögen und Leidenschaft.
Also steck auch du nicht so schnell den Kopf in den Sand, wenn du mal an einer Programmieraufgabe hängen bleibst. Habe Geduld und versuche Spaß bei dem was du tust zu haben.
Fazit: In diesem Artikel wollte ich dir aufzeigen wie Technik die Welt in der wir Leben verändert. Anhand der parallele zum industriellen Zeitalter haben wir gesehen wie sich Dinge wiederholen können. Was ist deine Meinung? Ist der Computer die neue Dampfmaschine von damals?
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Ich freue mich auf deine Fragen im Kommentarbereich.
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